Hüft- & Fußtherapie

Unsere Füße und unsere Hüfte sind wie das Fundament einer stabilen Haltung. Umso wichtiger also, auch immer diese Basis mit im Blick zu haben. Hüft- und Fußdeformitäten behandeln wir in erster Linie nach der 3-Dimensionalen Fußtherapie nach Barbara Zukunft Huber.

Wir unterscheiden zwischen vier häufig vorhandenen Fußfehlstellungen:

Der Sichel- und Serpentinenfuß

Die Ursache des Sichelfußes ist bis heute ungeklärt. Eine Erblichkeit konnte nicht nachgewiesen werden. Es gibt verschiedene Auffassungen, welche besagen, dass der Sichelfuß durch Raummangel im Mutterleib entsteht. Weitere Ursachen können eine langanhaltende Beckenendlage des Kindes, eine mögliche Kombination mit Hüftdysplasien oder sogar Hüftluxationen, Fruchtwassermangel oder ein Myom im Uterus sein.
Bei dieser Fußfehlstellung befindet sich der Vorfuß gegenüber dem Rückfuß in einer Adduktionsstellung. Durch den nach innen gedrehten Vorfuß erhält der gesamte Fuß die Form einer Sichel. 
Der Serpentinenfuß hat zusätzlich eine Fehlstellung im Rückfuß und ist dadurch vom Sichelfuß abzugrenzen.

Der Klumpfuß (angeborene Form)

Der Klumpfuß ist eine komplexe Fußdeformität, die bereits durch Umwelteinflüsse während der Schwangerschaft oder durch genetische Faktoren im Uterus entsteht.
Er geht mit folgenden Komponenten einher:
Spitzfuß, Varusstellung der Ferse, Hohlfuß und der Sichelfußstellung durch Adduktion und Inversion des Vorfußes.
Er wird in 4 Schweregrade eingeteilt, dabei ist der Zustand der Muskulatur entscheidend.

Der Hackenfuß

Häufigste Fußdeformität im Neugeborenenalter. Er kann ein- oder beidseitig auftreten und betrifft das obere Sprunggelenk. Die Fersenachse ist dabei stark steilgestellt und steht lateralisiert. Bei einer starken Ausprägung kann der Fußrücken an das Schienenbein angelegt werden und die Gegenbewegung der Plantarflexion ist oftmals nicht bis zur rechtwinkligen Mittelstellung möglich.
Der Hackenfuß kann zudem eine begleitende Knickfußkomponente besitzen.

Der Knickplattfuß

Beim Knickplattfuß handelt es sich um einen Sammelbegriff für eine Gruppe wesensähnlicher und meist kombinierter Fußdeformitäten, die durch Abduktions- und Pronationsstellung des Fußes charakterisiert sind, z.B.

  • Kongenitale Plattfuß
  • Pes valgus (einfache Knickfuß)
  • Pes abductus
  • Spastische Knick-Senkfuß
  • Fibulaaplasie

Charakteristisch für den Knickplattfuß ist die Verminderung des Fußlängsgewölbes, sowie eine Lateralabweichung des Vor- und Rückfußes. Senkt sich das Längsgewölbe und knickt der Fuß gleichzeitig nach lateral ab, sodass sich die Ferse nach innen dreht, handelt es sich um einen Knicksenkfuß. Diese Deformität kann fließend n einen Plattfuß übergehen. Knicksenkfüße treten gehäuft bei Kindern mit Fehlstellungen der Beinachse auf. Durch die von der Fußdeformität verursachten Fehlbelastung können dadurch im Verlauf Knie-, Hüft oder Rückenbeschwerden entstehen.

Wir behandeln alle Fußfehlstellung mit der dreidimensionalen manuellen Fußtherapie nach Barbara Zukunft-Huber. Diese beinhaltet – falls nötig – das Anlernen einer richtigen Wickeltechnik und das Mobilisieren und Dehnen der falsch eingestellten Gelenke. Meist also auch eine kombinierte Therapie der Hüfte, Knie und Füße, um ein physiologisches Bewegen nach bestimmten Mustern der gesamten unteren Extremitäten zu ermöglichen.
Fuß- und Hüftfehlstellungen wachsen sich definitiv nicht raus und erledigen sich auch nicht von alleine. Mit zunehmendem Alter wird die Therapie für das Kind aktiver, so dass es lernt, die Füße achsengerecht zu belasten und in Bewegung und im Stand zu stabilisieren, um ein stabiles Fußgewölbe aufzubauen.

Hüfttherapie Fußtherapie Hüfttherapie Fußtherapie

Hüftreifeverzögerung bzw. Hüftdysplasie

Säuglinge werden physiologisch immer mit „unreifen“ Hüftgelenken geboren.
Das bedeutet, dass die Hüftpfanne noch nicht verknöchert, also noch relativ weich und biegsam ist. Dies ist für eine normale Geburt durch den engen Geburtskanal notwendig. Nur bis zum 4. Lebensmonat reift die Hüfte nach und verknöchert. Dann sollte der Oberschenkelkopf in der Pfanne zentriert sein. Deshalb ist es sehr wichtig, das Hüftscreening zeitgerecht in Angriff zu nehmen, um ggf. frühzeitig mit einer Therapie beginnen zu können.

Es werden verschieden Typen von Hüftreifever-zögerungen unterschieden. Danach richtet sich auch die Therapie. Manchmal genügt das Anleiten einer bestimmten Wickeltechnik, um die Hüften in eine Abspreizhaltung zu bringen. Oder aber es muss eine Schiene oder Spreiz-hose/Bandage angelegt werden.
Ein Gipsverband ist nur in seltenen Fällen notwendig. Nur wenn ein luxiertes Hüftgelenk nicht anders stabilisiert werden kann, wird für einige Wochen ein Eingipsen unumgänglich.

Da die Kinder bis zu 8 Wochen in einer bestimmten Haltung gelagert werden, können sie sich verständlicherweise in dieser Zeit nicht physiologisch weiterentwickeln. Diese Entwick-lungsverzögerung versuchen wir in der Therapie so gut wie möglich aufzuarbeiten, indem wir die Muskulatur der Beine und des Beckengürtels fördern. Am besten ist dies in Zusammenarbeit mit den Eltern möglich. Wir zeigen wie man das Umfeld des Kindes so gestaltet, dass es best-mögliche Voraussetzungen hat um die Entwicklungsverzögerung aufzuholen.

Außerdem sehen wir häufig auch Fehlstellungen der Füße, die mit einer Hüftdysplasie in Zusammenhang stehen, welche wir dann ebenfalls versuchen rechtzeitig zu behandeln und zu korrigieren.

Die ersten Anzeichen können schon bei der Geburt oder kurz danach festgestellt werden. Ursachen sind wahrscheinlich genetisch bedingt oder externe Einflüsse wie z.B. die Lage des Kindes im Mutterleib.


Neben unseren Therapien haben wir auch ein umfassendes Kurs-Programm für Klein und Groß.

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